Störfaktoren

Alles über Störfaktoren inklusive Beispielkurven

Störfaktoren machen vielen Frauen, die natürlich verhüten möchten, das Leben schwer. Während den meisten durchaus bekannt ist, welche Störfaktoren es gibt, so herrscht doch im Umgang mit ihnen viel Unsicherheit: Wie erkenne ich einen Störfaktor und wann muss ich die Temperatur tatsächlich ausklammern? In diesem Artikel widme ich mich daher intensiv dem Thema Störfaktoren und zeige Euch unter anderem vier echte Beispiele von Leserinnen.
 

 
Als ich an nur einem einzigen Tag gleich mehrere Zykluskurven von Leserinnen zugeschickt bekommen habe, bei denen es um das Thema Störfaktoren ging, hat es bei mir Klick gemacht: Viele Frauen fühlen sich unsicher mit dieser Thematik. Wann wird geklammert? Wann nicht? Was wird geklammert? Was nicht?
 

Störfaktoren: Die Definition

 
Auch wenn den meisten klar ist was Störfaktoren sind, möchte ich mich zunächst der Vollständigkeit halber der Wortdefinition widmen, hier zitiere ich aus dem Sensiplan-Standardwerk Natürlich & Sicher:

Eine Störung ist ein erhöhter Temperaturwert, der die übliche Schwankungsbreite des Tieflagenniveaus überschreitet und der durch ein Ereignis erklärt werden kann, das als möglicher Störfaktor gilt.

Hier erhalten wir gleich mehrere wichtige Hinweise: Es gibt also eine übliche Schwankungsbreite innerhalb des Temperaturverlaufs und nur wenn diese überschritten wird, ist es eine Störung. Außerdem wird nur in der Tieflage nach Störfaktoren gesucht und ohnehin nur nach jenen Ereignissen, die tatsächlich ein möglicher Faktor sind (und nicht willkürlich nach anderen Ereignissen). Mit Störfaktoren wird dann wie folgt verfahren:

Eine Störung wird ausgeklammert und bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

 

 
Auch was eine mögliche Störung ist, wird definiert:
 

  • Fehler oder Veränderungen in der Messweise
  •  

  • unterschiedliche Messzeiten
  •  

  • Einflüsse des täglichen Lebens und Abweichungen von den üblichen Lebensgewohnheiten
  •  

  • Erkrankungen und Unpässlichkeiten

 
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich bisher nur die letzten beiden Punkte als „echte“ Störfaktoren angesehen und in diesem Artikel erwähnt habe, da die ersten beiden für mich absolute Basics darstellen, um die Methode überhaupt erfolgreich durchführen zu können. Ich finde es übrigens beeindruckend, dass es das Wort Unpässlichkeiten nocht gibt 😉
 

Störfaktoren: Die echten Einflüsse

 
Im Folgenden wird im Buch noch auf die einzelnen vier Punkte eingegangen. Demnach wird unter Veränderung der Messweise das Wechseln des Thermometers und/oder Messortes verstanden, ein absolutes No Go für mich wie erwähnt. Beim Thema Messzeit empfehle ich zunächst ein kleines Messzeitfenster zu wählen (max +/- 1 Stunde) und dieses ggf. auszuweiten. Die Erfahrung aber zeigt: Je pünktlicher die Temperatur gemessen wird, desto besser lassen sich die Zykluskurven damit auswerten.
 
Die „echten“ Störfaktoren sind für mich hingegen außergewöhnliche, äußerliche Einflüsse, die die Fachliteratur wie folgt beschreibt:
 

  • zu kurze oder gestörte Nachtruhe
  •  

  • ungewohnt spätest Zubetgehen
  •  

  • ungewohnter Alkoholgenuss
  •  

  • Essen am späten Abend
  •  

  • Feiern spätabends
  •  

  • Stress, psychische Belastung, Aufregung
  •  

  • Umgebungswechsel (Reisen, Ferien, Urlaub, Klimawechsel)

 

Und weiter heißt es:

Selbstverständlich können Erkrankungen, auch in leichter Form, zu erhöhten temperaturwerten führen.

 

 

Störfaktoren: Wie damit verfahren wird

 
Da jede Frau unterschiedlich auf mögliche Störungen reagiert, kann leider nicht pauschalisiert werden, wann ein Wert geklammert wird und wann nicht. Grundsätzlich muss also jede Frau zunächst herausfinden, welcher Faktor bei ihr einen ungewöhnlich hohen Temperaturwert verursacht. In der Regel sollte sie jeden Tag aufs Neue entscheiden, ob der gemessene Wert eventuell gestört sein könnte oder nicht. Ich empfehle sich dazu folgende Fragen zu stellen: „Wie fühle ich mich heute? Ist alles normal? War die Nacht ok? Gab es gestern etwas Besonderes?“
 
Es ist wichtig, sich seine Kurve nicht „schön zu klammern“, also nicht beliebig (zu viele) Werte auszuklammern, nur um eine auswertbare Kurve zu erhalten. Hier besteht die Gefahr einer falschen Auswertung, wie folgendes Beispiel einer Leserin zeigt:
 
Störfaktoren
 
Sie hat drei Werte ausgeklammert (Zyklustag 6, 10 und 12). Allerdings ist keiner der ausgeklammerten Werte ungewöhnlich hoch. Auf Nachfrage konnte sie Zyklustag 6 einen konkreten Störfaktor zuordnen, die anderen beiden Werte hat die Leserin jedoch nur geklammert, weil ihr die Zykluskurve zu zackig vorkam. Es handelt sich dabei jedoch keinesfalls um gestörte Temperaturwerte, selbst wenn ein Faktor vorliegen würde, dann würde ich diesen nicht als Störung des normalen Temperaturverlaufs betrachten.
 
Wenn nun also zumindest Zyklustag 10 und 12 nicht ausgeklammert werden, ergibt sich eine ganz andere Auswertung: Die erste höhere Messung wäre nicht mehr an ZT 14, sondern korrekterweise an ZT 16. Der Zyklus wäre sogar gar nicht auswertbar, da weder die 3-über-6- noch Ausnahmeregel 2 erfüllt sind. Vielleicht wird nun deutlich, warum es so wichtig ist, sich nichts schön zu klammern.
 
Stattdessen sollten potentielle Störfaktoren gerade in der Anfangszeit immer notiert werden und erst rückblickend entschieden werden, ob der Wert ausgeklammert wird oder nicht. Wichtig ist tatsächliche, eindeutige Ausreisser auszuklammern und dabei auch, eine gewisse Konsequenz an den Tag zu legen. Bedeutet: nicht ein- und denselben Störfaktor mal zu klammern und mal nicht.
 

Störfaktoren: Beispielkurven

 
Im Folgenden möchte ich Euch drei weitere Zykluskurven von Leserinnen zeigen (natürlich mit ihrer Erlaubnis, aber anonym):
 
Störfaktoren
 
Bei der ersten Kurve hat die Anwenderin drei Werte geklammert (Zyklustag 7, 11 und 14), von denen jedoch zwei zum gewöhnlichen Temperaturverlauf zählen – wir erinnern uns an die Definiton: Eine bestimmte Schwankungsbreite ist durchaus üblich. Nur der Temperaturwert an Zyklustag 14 erscheint ungewöhnlich hoch zu sein und nicht in den normalen Verlauf zu passen. Dieser sollte also geklammert werden, die anderen beiden nicht.
 

 
Die zweite Zykluskurve zeigt eine deutliche, messzeitenbedingte Störung an Zyklustag 12: Im Gegensatz zu den anderen Werten wurde dieser erst um 12 Uhr mittags und nicht wie sonst um 5.30 Uhr gemessen. Die Leserin hat hier korrekterweise geklammert.
 
Störfaktoren
 
Die dritte Zykluskurve ist recht unruhig, es handelt sich dabei um einen typischen Post-Pill-Zyklus. Die Leserin hat zwei Werte geklammert (Zyklustag 20 und 31). Ganz deutlich zu erkennen ist jedoch, dass Zyklustag 31 keinesfalls gestört ist, hier handelt es sich um einen ganz normalen Temperaturverlauf.
 
Zyklustag 20 hingegen ist ein Wackelkandidat: Hier ist die Temperatur zwar höher als an den übrigen Tagen, man sieht aber, dass der Wert an Zyklustag 15 ähnlich hoch war. Hier würde ich mir daher die Frage stellen: Welcher Störfaktor lag an ZT 20 genau vor? Gab es diesen schon mal? Hat er da auch gestört oder nicht? Rein aus dem Bauchgefühl heraus, würde ich diesen Wert vermutlich ausklammern.
 

Störfaktoren: Mein Fazit

 
In der Beratung erlebe ich am häufigsten messzeitengestörte Zykuskurven, bei denen die Lage ziemlich eindeutig ist: Die spät(er) gemessenen Werte stören den Verlauf. Schwieriger herauszufiltern sind alle anderen Störfaktoren. Hier muss immer individuell, aber konsequent entschieden werden.
 
Generell erlebe ich die Tendenz, zu viel und zu schnell zu klammern ohne ersichtlichen Grund, also ohne einen tatsächlichen signifikanten Anstieg der Temperatur. Auch werden häufig Faktoren als Störung deklariert, die gar keine sind. Daher empfehle ich, sich wirklich intensiv mit der Definition auseinander zu setzen, und vor allem als Anfängerin erst rückblickend und mit Bedacht zu entscheiden, ob ein Störfaktor tatsächlich vorliegen könnte oder nicht. Ansonsten besteht die Gefahr, sich die Temperaturkurve schön zu klammern und auszuwerten, obwohl sie ggf. gar nicht auswertbar wäre.
 
Weitere Unsicherheiten bestehen häufig beim Thema Störfaktoren und Medikamente, zu dem ich diesen Artikel verfasst habe.
 

 

Hast Du Fragen zum Thema Störfaktoren? Dann schreib sie gern in die Kommentare oder lies weiter:

 
 
 

21 Comments
  • Natascha
    Antworten

    Sehr interessant, dann hatte ich das bisher falsch verstanden! (Ich befinde mich erst im ersten Zyklus.) Danke für die Aufklärung! 😉
    Verstehe ich das jetzt richtig, dass wenn ich 5 Tage krank bin, von den 5 Tagen aber nur ein Wert deutlich höher ist als die Anderen, dass ich dann nur den klammere? Obwohl ich an den anderen Tagen ebenso krank war? Ich hatte jetzt munter alle kranken Tagen rausgeklammert. 😀

    27. Februar 2020 at 19:36
  • Naomi
    Antworten

    Hallo Maggie!
    Mal doof gefragt: Was ist denn die „natürliche Schwankungsbreite“ meiner Kurve?
    Ich tu mir unheimlich schwer damit zu entscheiden, was mich nun stört und was nicht…Manchmal hab‘ ich „Ausreißer“, die mir vorkommen wie gestörte Werte weil es eben ins Bild passen würde..Allerdings sind das meistens Werte, die ich in der Höhe im laufenden Zyklus schon Mal gemessen habe..Ich hab nämlich gelesen, dass auch schon kleinere Abweichungen als gestört bezeichnet werden können..Also auch Werte um 0,05 Grad, wenn er optisch aus der Tieflage rausragt UND einen Störfaktor aufweist…Woher weiß ich denn aber jetzt ob der TATSÄCHLICH stört? Versteht man mein Problem? ^^* Befinde mich im 2. Zyklus PP. Ich weiß, dass man da noch nicht sonderlich viel sagen kann, allerdings gehts bei mir grade um eine eventuelle Auswertung und ich versteh‘ das mit der Schwankungsbreite und den Störfaktoren noch nicht so ganz, also im Zusammenhang. Vllt. geht es ja anderen Ladies ähnlich.
    Sorry für den langen Beitrag! Und danke schon Mal!
    Liebe Grüße

    1. März 2020 at 8:49
      • Naomi
        Antworten

        Danke Maggie! Ich werd Dir eine Mail schicken, dann kann ich dir erläutern was ich so auch im Allgemeinen meine.

        Ja leider ist nirgends hinterlegt, an was man diese Schwankungsbreite erkennt..Denn du musst ja sagen können, wann deine Temperatur normal verläuft und wann es sich um einen Ausreißer handelt, mal abgesehen von den Störfaktoren.

        Danke für die schnelle Antwort und dass Du Dir immer so viel Mühe gibst 🙂
        Liebe Grüße

        2. März 2020 at 12:19
  • Lia
    Antworten

    Kann ein Störfaktor, wie zum Beispiel der Genuss von Alkohol auch mehrere Tage beeinflussen und nicht nur den nächsten Tag?
    Ich fange erst noch an mit dem Messen und informiere mich momentan noch 🙂

    3. August 2020 at 7:26
  • Anne
    Antworten

    Liebe Maggie,
    wahrscheinlich bin ich ganz falsch an das ganze Thema herangegangen… Ich habe zunächst viel auf deinem Blog und in deinem eBook gelesen und auf der anderen Seite sehr viele Infos über die Daysy eingeholt. Letzten Endes wollte ich nach absetzen der Pille mit der Daysy durchstarten, glaube aber gerade beim Thema Störfaktoren, dass die Daysy für Anfänger da nicht gut geeignet ist? Nun, bestellt ist das gute Stück schon.. Wenn ich noch nicht weiß was meinen Zyklus in welcher Höhe stört kann ich die Messung ja auch nicht weglassen, ich kann also im Nachhinein nicht klammern und müsste vor dem messen entscheiden ob ich mich gestört fühle, oder? Sollte ich zusätzlich ein Basalthermometer kaufen und separat mit Zyklusblatt auswerten?

    Lieben Gruß

    15. September 2020 at 23:49
  • Laura
    Antworten

    Hallo Maggie,

    Vielen, vielen Dank für diesen Beitrag, das war super hilfreich!!
    Ich habe allerdings trotzdem nochmal eine Frage, ich hoffe, du kannst mir weiter helfen.
    Ich hatte gestern einen Temperaturanstieg von 0,15 °C und tagsüber leichte Symptome einer Blasenentzündung. Das habe ich öfter, habe ich auch gut um Griff und das war nachmittags schon wieder gegessen. Nun liegt meine Temperatur heute nochmal 0,15°C höher als gestern, also praktisch einer ein konstanter Anstieg, der auch gut auf den Eisprungzeitpunkt passen könnte.
    Ich würde sie also eher nicht ausklammern, oder? Es ist nicht wirklich ein „Ausreißer“, weil die Temperatur ja konstant weiter steigt?

    Vielen Dank und viele Grüße,

    Laura

    21. Januar 2021 at 12:10
  • Isabel
    Antworten

    Liebe Maggie,

    was ist denn mit Werten die nach unten herum ausschlagen? Ich habe zum Beispiel, wenn ich schlecht und nur kurz geschlafen habe in der Hochphase auf einmal Werte die kräftig nach unten ausschlagen (-0.55 im Vergleich zum Hochphasenwert).
    Darf ich solche Werte auch vor abgeschlossener Temperaturauswertung ausklammern? Sie würden dann ja offiziell meine Kurve „verschönern“…

    Vielen Dank und Liebe Grüße!

    25. März 2021 at 11:18
  • Alina
    Antworten

    Hallo, ein sehr interessanter Artikel. Ich habe vor einem Monat mit NFP nach Sensiplan begonnen und bemerkt dass meine Temperatur an Reisetagen oder nächtlicher Störung/Unruhe ziemlich tief fällt, einmal sogar um einen ganzen Grad.
    Ist das möglich, dass mein Körper mit einer Tieflage reagiert?

    Vielen Dank schonmal für deine Antwort. lG!

    9. Oktober 2022 at 10:18
    • Elisa Offhauß
      Antworten

      Hallo Alina, das könnte sein. Dann ist aber die Frage, ob es wirklich als Störfaktor gewertet werden muss. Denn gestörte Werte sind ja mehrheitlich relevant, um uns keine Hochlage vorzutäuschen und eine korrekte Auswertung zu erhalten. Beobachte das mal gut und notier es dir auch, damit du später darauf zurückgreifen kannst. Auch, um genau zu erkennen, was genau stört: der veränderte Nachtschlaf, weniger Schlaf, etc.? Das wird sich dann mit der Zeit genauer zeigen, wenn du eine Weile dabei bleibst und genau beobachtest. Viel Freude weiterhin mit der Methode!

      10. Oktober 2022 at 11:45
  • Laura
    Antworten

    Hallo, ich habe folgendes für mich großes Problem., gerade was die Störfaktoren angeht. ich habe PCOs und nun gezielt mit NFP angefangen, um meinen Zyklus besser kennenzulernen und besser zu verstehen, was meine Krankheit beeinflusst. Ich habe regelmäßige (!) Zyklen von etwa 50 Tagen. Ich habe in der Vergangenheit meinen Schleim immer wieder mal beobachtet und merke da deutliche Verändeurngen (allerdings nie systematisch). Jedoch konnte ich schon mehrfach die Konsitenz (eiweißartig, spinnbar) beobachten, ca. zwei Wochen bevor dann meine Tage gekommen sind. Daher vermute ich, dass ich durchaus Eisprünge habe, wenn auch sehr spät im Zyklus.

    Leider macht das die Unsetzung von NFP sehr schwierig für mich. Da ich ja nichtmal weiß ob ich überhaupt „normal“ funktioniere.nDas heißt alles, was andere Frauen bezüglich Störfaktoren beschäftigt, ist bei mir noch viel ausgeprägte, weil ich die Befürchtung habe, dass meine Zyklen einfach NIE auswertbar sein werden. so suche ich die ganze Zeit nach allen möglichen Anhaltspunkten, die darauf hindeuten könnten, dass mein Zyklus einigermaßen normal verläuft.

    Am Anfang hat das sehr gut geklammt, die Temperatur ist am zweiten Tag meiner Periode nach unten gefallen und mehrere Tage bei ca. 36.5 geblieben (es war fast eine Linie), nun habe ich zwei Tage hintereinander einen Wert von 36.6 gemessen, was mich sehr verunsichert. Allerdings bin ich nach dem Aufwachen immer noch eine Weile im Halbschlaf liegengeblieben, an beiden Tagen und bin jetzt unschlüssig, ob das ein Störfaktor ist oder nicht. Ich habe das Gefühl JA, da der Wert an beiden Tagen ähnlich war. Leider habe ich bisher nichts gefunden, was „sofort messen“ wirklich bedeutet? Irgendwo stand aber mal, dass RUHEN eigentlich reichen müsste, man eben nur nicht aufstehen sollte oder ähnliches.

    ich überlege, jetzt erstmal alle Störfaktoren nur zu notieren (ohne zu klammern) und mir die Kurve dann hinterher einmal anzusehen. Da ich NFP aktuell weder zur Verhütung noch zum Schwangerwerden nutze, spricht ja eigentlich nichts dagegen, mir erstmal den kompletten Zyklus anzuschauen, oder? Immerhin sieht man dann ja durch das Einsetzen der Periode auch eher, ob die Eisprungprognose richtig war (nicht was den genauen Tag angeht, aber mir geht es ja in erster Linie darum, herauszufinden OB da Eisprünge sind, ob an Tag 35. oder 37. ist mir ja erstmal egal).

    vielen Dank für deine Antwort!

    ich würde mich sehr freuen, wenn du mal einen Beitrag zum Thema „Zyklusstörungen“ und nfp machen könntest, da ich mich damir sehr alleine fühle. Die meisten Frauen machen sich ja eher Gedanken, ob sie den Tag richtig vorhersagen und die Methode richtig anzuwenden, da sie davon ausgehen, dass in den meisten Fällen ein ES stattfindet.

    liebe Grüße.

    18. Dezember 2022 at 11:04
    • Elisa Offhauß
      Antworten

      Erstmal, liebe Laura, gib nicht auf. Ich kann dich nur ermutigen dran zu bleiben. Du hast alles dafür Nötige in Bewegung gesetzt und kannst deinen Zyklus gut beobachten. Die symptothermale Methode liefert dir durch die Beobachtung des Zyklus super viel Aufschluss und kann auch bei nötigen Untersuchungen Aufschlüsse zu eventuellen Diagnosen geben.

      Nun zu deinen Fragen: Bei unterschiedlichen Menschen stören unterschiedliche Dinge. Im Halbschlaf liegen bleiben kann auch verschiedenes bedeuten: Bei mir macht es einen Unterschied, bei anderen nicht. Am besten ist es, diese Faktoren genau zu beobachten und immer wieder Notizen zu machen. Damit kannst du im Auschlussverfahren auch noch nachträglich schauen, was, wie, wann stört.

      Du kannst daher ohne Probleme einfach bei der Beobachtung bleiben und auch erst später Klammern (du scheinst dir um die Verhütungswirkung bewusst zu sein und diese aktuell nicht zu benötigen, daher bist du frei, dir deinen Zyklus und deine Aufzeichnungen von allen Seiten genau anzuschauen und entsprechend erst nachträglich die Regeln anzuwenden.

      Lass mich dich auch noch darauf hinweisen, dass eine Periode keine Bestätigung eines Eisprunges ist. Diesen kannst du zuverlässig wirklich nur über die Temperatur ermitteln.

      Bei weiteren Fragen melde dich gerne hier: nfpfragen@wearetheladies.de oder per WhatsApp im kostenlosen Support-Chat unter 017646671569, dann sprengen wir hier nicht das Kommentarfeld. 🙂

      Liebe Grüße
      Elisa

      3. Januar 2023 at 16:02
  • Laura
    Antworten

    Hallo Elisa, vielen lieben Dank für deine Antwort!

    In der Tat habe ich inzwischen meinen ersten Zyklus mit NFP ausgewertet. (Ich schreibe mal doch nochmal hier, da gerade um PCOs viele Mythen kursieren wie „man hat generell nie Eisprünge.“ oder „nfp kann man dann auf keinen Fall machen“).

    das Ergebnis: Ich hatte eine recht zackige Kurve mit Werten von 36,3 bis 36,7. die Coverline lag dann bei 36,75. Aber ich muss sagen, ich war echt geflasht, dass es funktioniert (und dass es bei MIR funktioniertt!). Ich hatte erst 4 Tage am Stück sehr eiweißartige. schleim, der dann wieder „bappig“ geworden ist und dann fast zeitgleich einen sehr deutlichen Temperaturanstieg! Die Temperatur ist dann genau 14 Tage oben geblieben bei fast 37) und pünktlich zur Periode gefallen. Habe dabei zwei Werte geklammert, die sich (wie ich nun im Nachhinein „rausarbeiten“ konnte durch die späre Messzeit zustande kamen. Aber die Kurve wäre mit und ohne Klammern auswertbar gewesen, mit einem Eisprung um den 25 Tag rum. Ich möchte damit gerne anderen PCOs-Mädels Mut machen, gerade denen mit Kinderwunsch.

    Klar, ich habe wahscheinlich kein so ausgeprägtes PCOs mehr, kann aber nur betanen, wie Ernährung und Lebensstil echt einen Unterschied machen können. Aber nur weil ihr verlängerte Zyklen habty heißt dass nicht, dass ihr komplett unfruchtbar oder kaputt seid! Auch muss da keine Gelbkörperschwäche vorliegen. Es kann auch einfach sein, dass euer „Motor“ einfach ein wenig Anlaufschwierigkeiten hat. LG Laura

    28. Januar 2023 at 8:24
    • Elisa Offhauß
      Antworten

      Cool, dass du deine Erfahrungen hier teilst. Vielen Dank dafür und natürlich auch fürs Mutmachen! Liebe Grüße und weiterhin viel Freude mit der Methode. 🙂

      30. Januar 2023 at 12:32
  • Laura
    Antworten

    Liebe Elisa,

    ich bin es nochmal, die vorherige Posterin 🙂
    ich bin gerade echt ein wenig am Verzweifeln. und zwar dachte ich meinen Zyklus mittleweile (nach 12 NFP Zyklen) gut genug zu kennen, um meine übliche Schwankungsbreite richtig einschätzen zu können. Die TL hat bei mir eigtl immer bis 36,85 gereicht, also ohnehin schpn eine recht große Range. Alles darüber hinaus war aber immer eindeutig HL. Nun hatte ich die Tage einen Wert von 36,95! So einen Wert hatte ich bisher wirklich nur im Anstieg/der Hochlage – oder wenn ein klarer Störfaktor vorlag. das Problem: Ich kann partout keinen SFT ausmachen. alkohol? fehlanzeige? messzeit 8 Uhr? (an anderen Tagen habe ich schon um 10 gemessen und hatte erstaunlich niedrige Werte, bin also nicht messzeitanfällig. zu viel Schlaf? fehlanzeige? zu wenig Schlaf? fehlanzeige. usw.

    Wie geht man denn mit Werten um, die zwar ganz klar aus der üblichen Schwankungabreite herausragen, aber denen ich keinen SFT zuordnen kann? ich weiß, dass ich diese nicht klammern darf, aber was heißt das für die Zukunft? Dass, sollte ich nochmal einen solchen Wert messen, dieser auch nicht gestört sein kann (per Definition), weil ich die Range meines TL Niveaus nun erweitern muss, auch wenn dieser Wert die absolute Ausnahme ist? Oder kann ich mir sagen: „ok, der Wert ragt deutlich aus dem sonst üblichen Niveau heraus, deshalb wird er nicht geklammert. Aber meine übliche Schwankungsbreite liegt dennoch bei xx bis xx. “ Leider findet man dazu in det Literatur nichts. Könnt aber denke ich auch für andere Leserinnen interessant sein.

    17. März 2024 at 19:09
    • Elisa Offhauß
      Antworten

      Hi liebe Laura,
      das Ganze wäre es vielleicht Wert, dass du dich mal in der Beratung meldest und mir den Zyklus schickst und wir uns das mal zusammen bildlich anschauen.

      Im besten Fall auch noch mit anderen Zyklen vorher dazu. Generelle Tipps halte ich hier ehrlich gesagt für fehl am Platz, weil ich immer genau die Kurve anschauen und dann Step by Step eine Fehleranalyse machen würde.

      Viele Grüße
      Elisa

      PS: Du kannst dich alternativ auch gern per Mail melden.

      19. März 2024 at 12:31

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