Daysy Erfahrungen: aktuellster Testbericht mit dem Verhütungscomputer (2023)

Als ich zum ersten Mal Daysy in der Hand hielt, war ich wirklich erstaunt. Ein Tool, was mir direkt, ohne App eine Auswertung anzeigt, das fand ich schon beeindruckend. Nachdem ich mit Daysy Erfahrungen machen konnte, sogar mit Härtetest nach meiner kleinen Geburt, bin ich überzeugt.

Als Verhütungscomputer ist die Daysy für mich unter den Testsiegern, denn dank ihrer simplen Anwendung, des verständlichen Ampelsystems und der sofortigen Auswertung ist sie ziemlich unschlagbar.

 

 

Daysy Erfahrungen: Was ist das überhaupt?

Daysy ist ein Zykluscomputer, mit dem du nach dem morgendlichen Messen einen aktuellen Fruchtbarkeitsstatus erhältst. Sie misst innerhalb kurzer Zeit von ca. 60 Sekunden die Temperatur und ermittelt dann, mit eigenem Algorithmus, deinen Fruchtbarkeitsstatus.

In der App kannst du weitere Faktoren vermerken, wie bspw. deine Periode, Geschlechtsverkehr oder deinen Zervixschleim (ich empfehle hier die manuelle Auswertung, da Daysy diesen leider nicht mit auswertet). Das Eintragen klappt ganz easy, wenn man weiß, wie es geht. Hier gilt also grundlegend wieder: Erst die Methode lernen, dann ein Tool aussuchen und damit loslegen. Die Technik sollte nie deinen Kopf ersetzen!

 

Die App gibt es gratis dazu, du musst hier kein Abo abschließen. Find ich gut. Daysy synchronisiert via Bluetooth und hat einen Akku, der meiner Ansicht nach, ausreichend lang hält.

 

Du bedienst Daysy über den Knopf in der Mitte. Auch den Beginn deiner Regel kannst du darüber eingeben.

 

Daysy Erfahrungen: Verwendung des Verhütungscomputers

 

Morgens nach dem Aufwachen drückst du zum Messen einfach die Taste in der Mitte von Daysy, das aktiviert sie. Anschließend drückst du erneut auf die Taste, somit gelangst du in den Mess-Modus, zu erkennen am rotierenden blauen Licht. Dann misst du die Temperatur unter der Zunge (Mund ist dabei zu, ne?), das dauert in etwa eine Minute. So lange rotiert das blaue Licht. Dann piept Daysy einmal (ganz leise und angenehm) und damit weißt du, dass sie erfolgreich deine Temperatur verzeichnet hast. Im Anschluss daran gibt es das Ergebnis per Licht:

 

Gelb – Daysy findet eine Zyklusschwankung – verhüten

Rot – Fruchtbarkeit ist anzunehmen – verhüten

Grün – Unfruchtbarkeit ist anzunehmen

Wenn du in der Zeit kurz vor der Menstruation angekommen bist, fragt Daysy mit einem violetten Licht, ob du sie schon bekommen hast. So kannst du deine Periode ganz einfach direkt am Gerät eingeben.

 

Sollte Daysy brummen, heißt das, die Messung hat nicht funktioniert. In diesem Fall: Bitte wiederholen.

 

 

Du kannst mit Daysy zu jeder Zeit starten: Entweder direkt mit einer Regel (wirklich die Menstruation, keine Abbruchblutung!) oder mitten im Zyklus. Du solltest auch nicht mehr hormonell verhüten – is klar, ne? Die Menstruation wird eingegeben, indem du die Aktivierungstaste so lange gedrückt hältst, bis das violette Licht konstant leuchtet und nicht mehr blinkt. Wichtig ist außerdem die Menstruation mindestens an drei aufeinander folgenden Tagen zu bestätigen, da Daysy sie nur dann als solche vermerkt.

 

Ich verlinke dir dieses Video dazu, denn die Erklärung wie genau es gemacht wird, würde den Rahmen hier sprengen. Ich empfehle, das wirklich anzuschauen, denn die Menstruation markiert den Zyklusbeginn und den willst du immer korrekt eingeben. Du kannst die Menstruation auch in der App bearbeiten.

 

Daysy Erfahrungen: die Verhütungsapp DaysyDay

 

Die zugehörige App DaysyDay ist einfach und übersichtlich. Es wird auf zu viele Infos verzichtet, was ich persönlich gut finde. Es gibt Felder, die du selbst nicht bearbeiten kannst: Zyklustag, Temperatur und Messzeit, das dient der Sicherheit. Danach folgen Felder, die du bearbeiten kannst: Periode,  Geschlechtsverkehr, Zervixschleim oder Notizen.

 

Nun kann man an dieser Stelle argumentieren, dass noch mehr Felder, die auch im Diagramm angezeigt werden, schön wären. Ich finde: Ja und nein. Mir reicht es vollkommen, das so angezeigt zu bekommen – auf das Wesentliche reduziert.

 

Auch etwas schade, dass Symbole für den Zervixschleim oder den Mittelschmerz nicht in der Kurve mit drin stehen. Nur der Geschlechtsverkehr wird als kleines Herz angezeigt und die Periode ist am leeren Temperaturpunkt zu erkennen.

 

Zum Zervixschleim ist zu erwähnen, dass hier nicht mit den Bezeichnungen nichts, t, f, S oder S+ gearbeitet wird. Das ist ein bisschen schade, weil es zum einen die Sache leichter und die Kategorien deutlicher macht. Es stehen zwar Beschreibungen dabei, allerdings gibt es da eben noch viel mehr, als in der App vermerkt ist. Hierbei ist ebenfalls zu erwähnen, dass es meiner Meinung nach schon ein kleiner Verlust ist, dass Daysy diese Auswertung nicht mit einbezieht oder zumindest die Option darauf anbietet.  Kann man natürlich ohne Probleme einfach selbst machen, die Methode ist ja vor Auswahl des Tools bekannt, ne? 😉

 

Dazu sei noch angemerkt, dass ich von anderen Herstellern weiß, dass es teilweise heikel sein kann, die Auswertung einzubeziehen, weil hier, anders als bei den gemessenen und übertragenen Werten, die man ja nicht ändern kann, die Gefahr besteht, dass von Nutzer oder Nutzerin falsche Eingaben gemacht werden und das Gerät am Ende ne falsche Auswertung liefert. Das ist natürlich nachvollziehbar.

 

So oder so: Ich kann mich nur wiederholen: Lernt erst die Methode (aber bitte richtig, Blogartikel zu lesen reicht nicht!).

 

Was mir an der Kurve super gefällt, ist die 0,5er-Schritte-Skala. Die ist leider in einigen anderen Apps nicht ganz so gelungen, daher gibt es hier definitiv ein Plus.

 

Daysy Erfahrungen: Handling & Auswertung  

 

Beginnen wir am Anfang. Ich gebe zu, der war nicht leicht. Euphorisch wie ich war, hab ich einfach losgelegt und meinen eigenen Rat (erstmal das Manual lesen!) einfach ignoriert. Das führte auch gleich zu einem weitreichenden Fehler: Ich gab eine Periode ein, die gar nicht da war.

 

Daysy wird, wie bereits erwähnt, nur über den Knopf in der Mitte bedient. Was mich anfangs etwas überforderte, weil ich die verschiedenen Arten ihn zu drücken erstmal nachlesen musste.

 

Nachdem ich aber alle Funktionen einmal durch hatte kam ich doch recht schnell zu dem Fazit, dass diese Bedienung echt einfach ist.

 

Die Lichter im Ring bedeuten verschiedene Dinge und ihre Art sich zu bewegen ebenfalls. Außerdem ‚brummt‘ Daysy, wenn sie mit etwas nicht zufrieden ist. Einer Messung zum Beispiel, die nicht gelingt. Die Geräusche sind insgesamt sehr angenehm.

 

Das Ampelsystem für den Fruchtbarkeitsstatus mag ich sehr, weil es einfach ist und außerdem eindeutig.

 

Daysy Erfahrungen: Auswertung des Verhütungscomputers

 

Gleich vorweg möchte ich an dieser Stelle erwähnen: Die Auswertung findet hier nur thermal statt, nicht symptothermal. Es erfolgt auch keine Auswertung nach Sensiplan o.ä.

Was ich allerdings lobend erwähnen möchte ist, dass Daysy besonders in den ersten Zyklen immer wieder einen Sicherheitspuffer einrechnet.

Wem die symptothermale Auswertung wichtig ist (ich empfehle es), der wertet den Zervixschleim bitte selbstständig dazu aus. Einfach eintragen und entsprechend abwarten. Das ist wirklich nicht so schwierig (ihr als WATL Leser:innen wisst das natürlich).

 

Jeder hat ein anderes Sicherheitsbedürfnis. Ich empfehle immer die symptothermale Methode mit vorheriger gründlicher Einarbeitung in die Methode, aber was du am Ende draus machst, ist dein Ding. Wenn du dich nur mit der Temperaturmethode sicher fühlst, so be it. Keiner kommt und hält dir ne Knarre an den Kopf.

 

Beginnen wir nun also mit Zyklus 1 aus meinen Daysy Erfahrungen:

 

Das ist mein erster Zyklus mit der App. Er ist nicht ganz zutreffend, weil ich, wie schon geschrieben, hier fälschlicherweise eine Periode angegeben habe, die gar nicht da war. Wir schauen uns ihn trotzdem an.

 

Der erste gelbe Punkt markiert eine Lernphase, denn ich beginne neu mit Daysy und mitten im Zyklus. Dann erhalte ich eine Freigabe, weil ich eine Periode (leerer grüner Punkt) angebe. Daysy geht hier von fünf unfruchtbaren (zwei leere, drei volle grüne Punkte) Tagen aus. Gleich nach der Menstruation geht sie von fruchtbaren Tagen aus.

 

Anmerkung hierzu: Wenn du neu mit Daysy und der Methode startest, also keine Zyklusaufzeichnungen inklusive einer Hochlage hast, dann nutze bitte in der ersten Zeit ein zusätzliches Verhütungsmittel. Denn dann ist ja nicht klar, ob und wie lange du zu Beginn des Zyklus freigeben könntest. Es muss also von Beginn an Fruchtbarkeit angenommen werden. Denk dran: Dein Kopf ist Boss, die Technik unterstützt lediglich.

 

Dann geht Daysy über in Lernen bzw. Fruchtbarkeitsannahme (gelb bzw. rot). Bis zum Ende dieses Zyklus bleibt sie bei Fruchtbarkeit (rot) bzw. Zyklusschwankung/Lernen und es gibt keinen Tag frei.

 

Zu den horizontalen Linien zitiere ich Daysy:

„Diese horizontalen Linien verlaufen durch Deine durchschnittlichen niedrigen und hohen Temperaturen jedes Zyklus, die berechnet werden, sobald der Zyklus abgeschlossen ist. Da die Basaltemperaturwerte des Körpers von Natur aus jeden Tag schwanken, können diese Linien Dir helfen, den Temperaturanstieg nach dem Eisprung zu visualisieren“

 

Das ist mein zweiter Zyklus mit der App.

Ich bekomme die ersten 5 Tage frei, das ist auch richtig, denn ich habe im vorherigen eine Hochlage gehabt. Da der erste Zyklus nur kurz ist, müsste man hier (wenn es ein korrekter erster Zyklus gewesen wäre, auch nach der Minus-8-Regel schauen). Hier nochmal der Hinweis: Bitte lies dich unbedingt zu den Fruchtbarkeitsregeln am Zyklusanfang ein, denn hier liegt ein hohes Sicherheitsrisiko und die Tools gehen, wie du siehst, nur bedingt darauf ein!

 

Denn ICH weiß in diesem Zyklus, da ich auch zuvor kontinuierlich gemessen habe, dass es eine Hochlage gab. Daysy weiß das im Zweifel nicht, weil sie ja deine vorherigen Daten nicht kennt.

Daysy passt sich nach und nach an – ich weise deshalb daraufhin. Hier gibt es auch einen schönen Vergleich von Daysy und den NFP-Regeln. Ich denke, es ist gut, zu wissen, was da so los ist, um wirklich sinnvoll und sicher mit Daysy verhüten zu können.

 

Auch hier siehst du wieder viele rote und gelbe Tage. Das ist absolut berechtigt, denn Daysy lernt noch und gibt mir deshalb erst an Tag 21 frei. In myNFP hätte ich die Temperatur an Tag 15 und mit Zervixschleim an Tag 18 frei bekommen.

 

Ich habe den Vergleich mit myNFP gemacht, denn ich wollte mit den Werten der Daysy auswerten (die ja dann auch gerundet werden), um zu zeigen, wie stark die Abweichungen sind und das auch bildlich abbilden. Daysy gibt aus Sicherheitsgründen noch nicht früher frei. Wer sich jedoch sicher fühlt mit den Regeln und bspw. am Anfang noch ein Zyklusblatt dazu nimmt, weil die Methode noch parallel erlernt wird, kann natürlich auch früher freigeben als Daysy. Genau wie du mit der Methode, muss Daysy sich mit deiner Temperatur eingrooven.

 

In diesem Zyklus bin schwanger geworden. Allerdings mussten wir uns von unserem Kind im 5. Monat verabschieden. So ergab es sich, dass ich Daysy auch in einer hormonellen Umbruchphase testen konnte: Im Wochenbett. Allerdings natürlich ohne Stillen oder nächtliches Aufwachen.

 

Ich habe dann einfach nach dem Wochenfluss angefangen zu messen. Wie man sieht, hat Daysy mir am Anfang keine freien Tage gegeben, sondern erkennt: Zyklusschwankung.

 

Frei gab es nach myNFP bereits am 20.10., bei Daysy am 24.10. Allerdings habe ich bei myNFP mit einem anderen Tool und an einem anderen Messort gemessen, die Vergleichbarkeit hinkt also ein wenig. Aber der Zervixschleim war bereits am 18.10. abgeschlossen und die ehM ist hier bei Daysy am 19.10. Also hätte ich auch mit Daysy früher freigegeben, weil ich die Methode gut kenne und mein Kopf in dem Fall das Tool schlagen könnte. Die gute Daysy kann da natürlich nix für, sie lern mich ja noch kennen.

 

Die Hochlage war mit 8 Tagen sehr kurz, nach einer hormonellen Umstellung ganz normal.

 

Ich finde es super, dass hier ein Puffer bei Daysy eingebaut ist, denn hormonelle Schwankungen oder unregelmäßige Zyklen sind etwas, das immer wieder vorkommen kann.

 

Abschließend zeige ich euch noch einen weiteren Zyklus, damit ihr seht, wie gut sich die Daysy entwickelt.

 

Hier gibt es nun wieder 5 freie Tage zu Beginn, danach Zyklusschwankung bzw. Unfruchtbarkeit. Der rot umrandete Kreis stellt eine Eisprungprognose dar (man kann ja die Daysy auch zum Schwangerwerden nutzen).

 

Fertig ausgewertet ist hier ebenfalls wie bei myNFP an Tag 21. Die Temperaturwerte sind aus der Daysy übernommen. Mein Zervixschleim war an Tag 20 fertig, aber da war mein Temperaturwert noch nicht hoch genug für eine Auswertung. Und das ist die Krux: Hätte ich noch einen Tag später guten Zervixschleim gehabt, hätte sich meine Auswertung um einen weiteren Tag verschoben. Dann hätte ich folglich auch erst einen Tag später fertig auswerten können.

 

ICH finde das wichtig zu wissen und zu beurteilen, deshalb teile ich es euch hier mit. Wie ihr das handhabt, ist euch überlassen. Aber der Zervixschleim ist ein guter Hinweisgeber auf Fruchtbarkeit und ihr solltet es einfach bedenken bei der Nutzung eines Tools.

 

Daysy Erfahrungen: Mein Fazit zum Verhütungscomputer

 

Wie sicherlich schon aufgefallen ist, bin ich Fan der Daysy. Sie ist handlich, easy zu bedienen und die App ist simpel gehalten mit allen Nötigen Infos, die ich zum Auswerten brauche und ohne großen Schnick-Schnack.

 

Die Akkulaufzeit ist top, die Messdauer kurz und Daysy gibt sofort ohne Umschweife ein Ergebnis. Was ich schade finde, ist die nicht einbezogene Zervixschleimauswertung. Aber die kann man problemlos selbst vornehmen und einfach in der App eintragen. Und sobald man eine geübte NFPlerin ist, fällt das gar nicht mehr schwer.

 

Auch die Auswertung während einer hormonellen Umstellung macht sie super mit. Außerdem kann man mit Daysy auch mitten im Zyklus zu messen anfangen, das macht sie zu einer top Begleiterin während Stillzeit & Co.

 

Hast Du noch Fragen zum Test mit dem Verhütungscomputer Daysy? Dann stell sie gern unten in den Kommentaren oder lies weiter: