Thermometer

Analoges versus digitales Thermometer: Welches ist besser?

Wir leben in einer digitalen Welt. Einige können daher mit dem Begriff analog überhaupt nichts mehr anfangen. Für die natürliche Vehütungsmethode aber kommen auch heute noch analoge Thermometer in Frage. Gegenüber digitalen haben sie sogar gewisse Vorteile, die ich hier vorstellen möchte.

 

 

Der wohl größte ist, dass die symptothermale Methode anhand eines analogen Thermometers erfunden und erprobt wurde. Damals gab es eben noch keine digitalen. Und noch etwas hat sich geändert: Während die Messflüssigkeit früher aus Quecksilber bestand, wird heute Galinstan verwendet, ein ungiftiges und umweltfreundliches Material.

 

Ein Vorteil: Die Genauigkeit von analogen Thermometern

 
Analoge Thermomter gelten im Vergleich zu digitalen als genauer. Das kann ich bestätigen: Ich habe lange Zeit das Geratherm Basal verwendet, das dank einer vergrößerten Messskala optimal für die Zykluskontrolle ist, und hatte mit diesem Thermometer immer sehr schöne, ruhige Temperaturkurven. Seitdem ich digital messe, weisen diese manchmal ziemlich große Schwankungen auf.

 

Als positiv empfinde ich auch den nicht vorhandenen Piepston des analogen Thermometers. Diesen halte ich beim digitalen nämlich für völlig überflüssig, weil er meistens vor den 3 erforderlichen Messminuten erfolgt und somit ohnehin danach weitergemessen werden muss. Schön ist auch, dass beim analogen Thermometer nicht gerundet werden muss – denn die Werte können ohnehin nur in 0,05er-Schritten abgelesen werden. Je nachdem, wo die Messskala steht, sind es zum Beispiel 36,65 oder 36,70 Grad. Etwas dazwischen, wie etwa 36,67 Grad, gibt es einfach nicht. In diesem Artikel steht mehr dazu.

 

Das Geratherm Basal war übrigens auch sehr einfach zu reinigen (lieber kaltes Wasser verwenden, da sonst die Skala gesprengt werden könnte) und erforderte natürlich keinen Baterriewechsel, wodurch lebenslange Genauigkeit garantiert wird.

 

Ein Nachteil: Die Zerbrechlichkeit von analogen Thermometern

 
Einen Nachteil haben analoge Thermometer jedoch. Und dieser war schließlich irgendwann für mich ausschlaggebend: Sie gehen sehr leicht kaputt. In zahlreichen Produktbewertungen wurde ich schon davor gewarnt, das Thermometer sehr vorsichtig zu schütteln, damit die Flüssigkeit unter die Messskala kommt. Galinstan ist jedoch ziemlich zäh und lässt sich nur mit viel Kraftaufwand herunterschütteln. In der Anfangszeit war ich also sehr vorsichtig im Umgang mit dem Thermometer. Irgendwann aber ist es auch mir passiert: Beim Schütteln ist mir das Geratherm Basal aus der Hand gefallen und kaputt gegangen.

 

Ich bestellte mir ein neues, weil ich ansonsten wirlich überzeugt war von diesem Thermometer. Innerhalb kürzester Zeit war auch dieses kaputt – dieses Mal habe ich aus Versehen bei der morgendlichen Messung ein klitzekleines bisschen draufgebissen, wodurch das Glas gesprungen ist.

 

Meine Umstellung auf ein digitales Thermometer

 

Nun musste also doch ein digitales her. Und es war gar nicht so einfach, sich für eines zu entscheiden. Denn die meisten scheinen sehr viele und laute Piepstöne von sich zu geben, so zumindest steht es in den Produktbewertungen. Ich habe daher das Baby Mad gewählt, weil es „nur“ vier mal recht dezent piepst. Ein bisschen Bammel hatte ich schon vor der Umstellung – schließlich wollte ich alles richtig machen und regelkonform natürlich verhüten.

 

Aber das ist auch ganz wunderbar mit einem digitalen Thermometer möglich. Und gegenüber einem analogen hat es sogar Vorteile: Es ist nicht zerbrechlich und der Wert muss nicht abgelesen werden, sondern erscheint automatisch im Display. Dafür müssen die Werte gerundet werden (es sei denn die App übernimmt das). Außerdem sollte die Batterie jährlich gewechselt werden. Es könnte vorkommen, dass einige Frauen ihre Temperaturkurve mit digitalen Thermometern nicht auswerten können, da die Werte manchmal ungenauer als bei einem analogen sind.

 
Mittlerweile empfehle ich übrigens lieber das Geratherm basal digital oder das Cyclotest Lady.

 

Analoge Thermometer: Vorteile

 

  • lebenslange Messgenauigkeit
  •  

  • kein Batteriewechsel erforderlich, keine Folgekosten
  •  

  • Keine Piepstöne
  •  

  • Werte müssen nicht gerundet werden
  •  

  • eventuell ruhigere Temperaturkurve
  •  

  • Messwert wird „gespeichert“, da er nicht abfällt
  •  

  • leichte Reinigung
  •  

 

Analoge Thermometer: Nachteile

 

  • zerbrechlich
  •  

  • Flüssigkeit muss heruntergeschüttelt werden (klingt einfacher als es ist)

 

 

Digitale Thermometer: Vorteile

 

  • Nicht zerbrechlich
  •  

  • Werte müssen nicht abgelesen werden, sondern erscheinen im Display
  •  

  • je nach Modell Speicherung des Temperaturwertes und beleuchtetes Display

 

 

Digitale Thermometer: Nachteile

 

  • Batteriewechsel erorderlich
  •  

  • eventuell zu ungenaue Werte für eine auswertbare Kurve
  •  

  • Werte müssen gerundet werden

 

Mein Fazit zur Thermometerwahl

 

Natürliche Verhütung ist sowohl mit analogen als auch digitalen Thermometern zuverlässig und sicher möglich, wenn die Regeln zur Messzeit und zum Runden eingehalten werden. Beide Thermometer haben jeweils Vor- und Nachteile, sodass für jede Frau jeweils ein anderer Punkt ausschlaggebend sein kann. Ich rate daher, es einfach mal mit einem zu versuchen und sollte das nicht gut klappen, zu wechseln. Sooooo teuer sind Thermometer ja zum Glück nicht.

 

Schreib Deine Meinung gern unten in die Kommentare! Oder lies weiter:

 

 

6 Comments
  • Angélique
    Antworten

    Liebe Maggie,

    vielen Dank für die Tipps zum Fieberthermometerkauf!
    Ich komme zu dem Schluss, dass ein analoges Thermometer unabhängig macht (… vom Batteriekauf).
    Hier ein Tipp von mir: Wenn man das analoge Thermometer mit zu heißem Wasser sprengen kann,
    dann kann man doch sicher auch mit kaltem Wasser das Herunterschütteln umgehen, oder?

    Viele Grüße
    Angélique

    30. November 2017 at 18:33
    • maggie_m
      Antworten

      Liebe Angélique,

      danke für Deinen Kommentar.

      Da der Batteriewechsel bei einem digitalen Thermometer nur sehr selten ansteht, macht es im Preis eigentlich keinen großen Unterchied. Die analogen sind aber oft genauer – meine Temperaturkurve war damit zumindest viel ruhiger.

      Gute Idee mit dem kalten Wasser – ich selbst kann es gerade nicht ausprobieren, da ich meine beiden analogen Thermometer ja leider geschrottet habe 🙁 Aber wenn es klappt, sag uns gern Bescheid.

      Liebe Grüße
      Maggie

      1. Dezember 2017 at 9:41
  • Jenny H.
    Antworten

    Huhu Maggie,
    vielen Dank für Deinen tollen Blog und die viele Arbeit, die Du hier reinsteckst! 🙂 Auch das neue Design gefällt mir sehr gut.
    Du und Dein Blog war einer der Gründe, warum ich mich traute, die Pille abzusetzen, mir doch nicht die Kupferkette einsetzen liess und mich noch intensiver mit NFP auseinander gesetzt habe und setze – und es funktioniert wunderbar 🙂 Die Kombination aus „nicht-Fremdhormon-beeinflussten“ Leben mit neu-erweckter Libido (!) und das gewonnene Selbstvertrauen in den eigenen Körper ist wirklich toll!

    Ein Tipp noch zum Runterschütteln: Ich benutze seit Beginn das Geratherm Basal und stecke es zum Runterschütteln in eine etwas dickere Socke und schwinge es dann 3-4 Mal im Kreis (Achtung vor Bettkanten und Nachttischen 😉 ) und das klappt prima!

    Liebe Grüße
    Jenny

    13. September 2018 at 21:49
  • Martin
    Antworten

    Hallo Maggie. ich hoffe es ist kein Problem, wenn ich als Mann hier schreibe, aber ich traue nur analogen Thermometern. Die digitalen zeigen bei mir -wenn ich kurz hintereinander messe um einige Zehntelgrad verschiedene Werte an. Quecksilberthermometer waren meiner Meinung nach viel genauer als die neuen analogen Thermometer. Aber ich finde auch die neueren analogen Thermometer sind besser als digitale. Was das Herunterschütteln betrifft waren die Quecksilberthermometer einfacher- aber es gibt einen Trick für die neueren analogen Thermometer: Einfach das Thermometer mit der Spitze in einen Socken geben und den Socken mit mehreren Drehbewegungen rotieren lassen. Ich hoffe es ist verständlich, wie. Habe leider kein YouTube gefunden. LG Martin

    22. Januar 2023 at 23:42
    • Elisa Offhauß
      Antworten

      Hallo Martin,
      hier schreibt Elisa, ich habe den Blog von Maggie übernommen. Natürlich ist es überhaupt kein Problem, als Mann hier zu schreiben. Ist doch super, wenn du dich für das Thema interessierst.

      Ein wichtiger Punkt beim Messen der Basaltemperatur ist, dass nicht zweimal hintereinander gemessen wird. Denn unsere Körpertemperatur ist natürlich nie dieselbe. Ich zum Beispiel wache auf und muss sofort messen, denn sobald mein Herzschlag aktiver wird, steigt auch meine Temperatur schnnel. Wenn auch nur um einige Zehntelgrad. Deshalb sind Digitalthermoemter auch nicht ungenauer, sondern deine Körpertemperatur schwankt einfach und das ist normal. Das sieht man sehr schön an Thermometern, die bspw. vaginal getragen werden und über bspw. 24h alle paar Minuten Werte abnehmen. Da gibt es enorme Unterschiede zwischen der Körpertemperatur über den Tag.

      Danke auch für den Tipp mit der Socke, für alle die noch analog unterewgs sind. Sollte man dann aber nicht direkt vor dem Messen machen, sonst ist die Temperatur gleich von allein weiter oben nach der Aktivierung am Morgen haha. Ich für meinen Teil bin sehr dankbar über die zuverlässigen und schnellen Digitalthermometer. 🙂

      23. Januar 2023 at 11:21

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